Prokrastination macht Spaß

Prokrastination - oder* “procrastination”* - ist derzeit mein absolutes Lieblingswort. Und wenn man hier mit den anderen Studenten spricht, geht es nicht nur mir so. Nächste Woche fängt die Klausurenphase an und die Lernphase hat schon vor vier Wochen angefangen - zumindest, wenn man sich die Verfügbarkeit an freien Arbeitsplätzen in den Bibliotheken anschaut. Sie existieren eigentlich nur noch Morgens in der ersten halbe Stunde nach Öffnung der Bibliotheken. Dieses Wort klingt so toll, doch sagt es in der derzeitigen Situation nicht mehr aus als Lernfaulheit. lach Eine genauere Bedeutung liefert das Wiktionary; im (Fremdwörter-)Duden taucht es noch nicht auf.

Nun, um mal ganz ehrlich zu sein: Mit dem direkten Lernen für meine beiden anstehenden “finals” (dt.: Endsemesterklausuren) habe ich noch nicht angefangen. In den letzten zwei Wochen war ich viel zu sehr mit meinem Informatik-Kurs beschäftigt, musste ich dort doch bis kommenden Freitag alle Aufgaben abgezeichnet bekommen, um den Kurs zu bestehen. Die letzte Aufgabe hatte es wirklich in sich. Sie war betitelt mit “Breeding Toads” also “brühtende Kröten” und kurz zusammengefasst sollten wir ein Programm schreiben das folgendes tut: Man gibt eine Liste von Punkten in der Ebene (also X- und Y-Koordinaten) in das Programm ein und dieses soll schließlich ausrechnen, wie groß der Radius eines Kreises sein darf, so dass, egal wo man den Kreis in der Ebene platziert, nie mehr als 12 Punkte eingeschlossen sind. Nun der Bezug zu den Kröten: Die Punkte sind Weibchen und der Kreis ist das Territorium eines Männchens. Wir haben derzeit alle (aus dem Computerkurs) recht große Aggressionen gegenüber Kröten … Nun, wo dies nach einigen Nacht- und Sonderschichten vor dem eigenen Laptop oder im Computer-Lab erledigt ist und ich kantige Augen und leichte Kopfschmerzen davon habe, werde ich die Statistik- und Differentialgleichungsunterlagen hervorholen.

Das Wetter in den letzten Wochen war alles andere als einladend: Kalt, windig, regnerisch. Doch passend zu den Wochenenden wurde es besser, so dass wir letzten Samstag zum Spit Beach und diesen Sonntag zum Blackhead Beach. Es war zwar sehr windig, doch immerhin schien die Sonne und wir konnten viele wirklich schöne Fotos machen. Das war dann auch so ziemlich die übliche Wochenendbeschäftigung: Ausschlafen, brunchen, rausfahren oder arbeiten, Abendessen, ausruhen. Am letzten Sonntag haben wir das Abendessen dann in das wohl teuerste Restaurant Dunedins verschoben, ins Lone Star. Es ist ein sehr amerikanisches Restaurant, wo die Fleischplatte eine wirkliche Herausforderung ist. Will heißen: die Teller sind nicht “übersichtlich” sondern eher “überragend”. Wir haben uns dann schließlich aber mit einem einfachen Steak für NZ$32,50 zufrieden gegeben. Mit vier Personen haben wir uns zwei Vorspeisen und zwei Hauptgerichte geteilt und insgesamt NZ$133,50 gezahlt, inklusive der vier Getränke. Die zwei Kaffee, die sich Julia und ich uns als Nachtisch gegönnt hatten, gingen auf’s Haus.

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