Nächtlicher Fuchskampf und internationale Talks

Eine weitere Woche ist vorüber gegangen und das Wochenende ist schon fast wieder vorbei. Eine kurze und schnelllebige aber sehr interessante und informative Woche war es mit Füchsen im Garten und geselligen Abenden in Pubs. Der 6. Pan-Galaktische BOINC-Workshop war ein Erfolg aus Sicht von Rechenkraft.net e.V. und bescherte mir ein paar interessante Bekanntschaften.

Es war eine kurze Arbeitswoche in England, denn der Montag war Bank Holiday und somit waren alle Büros geschlossen, nur Geschäfte hatten offen. Im Prinzip ist es ein staatlich verordneter Shopping-Tag, der die Wirtschaft ankurbeln soll.

Den Dienstag und Mittwoch verbrachte ich im Anatomy Theatre des King’s College London. Dort fand The 6th Pan-Galactic BOINC-Workshop statt. BOINC ist eine Plattform und sogenannte Middleware, um wissenschaftliche Berechnungen auf privaten Computern Freiwilliger auszuführen. Jeder Computerbesitzer kann bei diesem weltweiten Netz mitmachen und die ungenutzte Rechenpower seines Computers der Wissenschaft zur Verfügung stellen. Eine kleine Software installieren, ein oder mehrere Projekte auswählen und ab geht es. Nebenbei bekommt man noch einen netten Bildschirmschoner und einen recht effektiven Diebstahlschutz. Die wissenschaftlichen Erfolge sind vorhanden, womit ein Grund weniger existiert, dort mitzumachen.

Die Talks waren teils sehr technisch, teils sehr speziell, doch alle sehr interessant. Es gab zahlreiche Diskussionen und Gespräche zwischen den 30 bis 40 Teilnehmern. Am Dienstag in der Mittagspause unterhielt ich mich mit Benjamin Knispel und Bernd Machenschalk von Einstein@home aus Hannover. Sie erzählten mir etwas über deren Detektor GEO 600, der Gravitationswellen aufspüren soll. Er steht bei Hannover und ist derart empfindlich, dass die Messungenauigkeit deutlich höher ist, wenn an der deutschen Nordseeküste starke Brandung herrscht.

Aus Sicht von Rechenkraft.net e.V. war es ebenfalls eine erfolgreiche Veranstaltung, da wir nicht nur neue Kontakte knüpfen, sondern auch viel versprechende Kooperationen vorbereiten konnten.

Ich hatte mit einem Informatiker aus Spanien ein interessantes Gespräch über die Einstellung spanischer Studenten zum Studium (Motto: “Ich will nichts tun, aber du, Professor, gibst mir meinen Abschluss.”) und über die Einstellung der spanischen Gesellschaft zu Copyright und open source (Motto: “Wenn etwas von der Allgemeinheit genutzt werden soll, warum muss jeder dann dafür bezahlen?”).

Auf dem am Donnerstag und Freitag am gleichen Ort stattfindenden Citizen Cyberscience Summit nahm ich dann nicht mehr teil, sondern ließ mich wieder im Büro blicken. Hier konnte ich meine Daten etwas weiter sichten und sortieren. Es bedarf wohl noch eine Weile, bis ich die Datensätze soweit vorbereitet habe, dass ich sie in meinem Modell und den Berechnungen nutzen kann.

Meine Nächte waren zugegebener Maßen recht kurz in dieser Woche. Zunächst ließ ich jeden Abend mit Kollegen und Freunden im Pub bei ein paar Bier ausklingen. War ich dann im Bett und wollte schlafen, so hielten mich Rangkämpfe unter etwa vier Füchsen direkt in unserem Garten und denen der Nachbarn wach. Ich bin mir unschlüssig darüber, was einen besser wach halten kann, das Fauchen von kämpfenden Katzen oder das für meine Ohren doch recht seltsame quietschende Gekläff der Füchse.

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