Otago Peninsula und ein Talk

Was für ein grandioser Tag gestern! Ich möchte ja nicht von mir behaupten, dass ich total untrainiert bin, aber gestern Abend war ich wirklich erschöpft. Doch fange ich mal vorne an.

Samstag Abend - ich lag schon im Bett - rief eine meiner deutschen Freunde hier an und bot mir einen Platz bei denen im Auto an. Es sollte am nächsten Morgen (9Uhr) hinaus auf die Halbinsel gehen. Wetter versprach annehmbar zu werden und das sollte ausgenutzt werden.

Das Auto gehört den beiden deutschen Pharmaziestudentinen, die hier ihr Praxissemester vor ihrem Staatsexamen machen. Auf der Rückbank muss etwas improvisiert werden, denn durch ein noch nicht identifiziertes Loch dringt Wasser ins Innere des Autos ein und sorgt für eine nasse Rückbank. Pappe und Plastiktüten ermöglichen aber einen annehmbaren Sitzkomfort.

Kaum haben wir den Weg aus der Stadt gefunden und die erste Hügelkuppe erreicht, mussten wir auch schon anhalten - die Aussicht bot ein zu gutes Bild, als dass es nicht von der Kamera festgehalten werden konnte. Nach einigen Kilometern einsamer, ruppiger Straße erreichten wir dann unser erstes Ziel, den Sandymount.

Auch wenn unser eigentliches Ziel der Sandfly Beach etwa 2km südlich des Sandymount war, mussten wir einen kleinen Abstecher auf die Spitze des 320m hohen “Berges” machen. Die Aussicht war es allemal wert. Und so kamen wir auch dazu einen weiteren Abstecher zum Lovers Leap (dt. Liebespaar Sprung) zu machen, einer wirklich beeindruckenden Klippenformation. Für diese beiden Abstecher benötigten wir rund 1,5 Stunden; die es aber Wert waren!

Nun stiegen, nein, rutschten und rannten wir hinab zum Strand. Es galt etwa 250 Höhenmeter hinab zu kommen, was uns aber sehr leicht viel und ungeheuer Spaß machte. Denn der Pfad verlief durch weichen Sand und Dünen und es kam in uns ein starkes Gefühl von Sommer, Sonne, Strand und Me(e/h)r auf. Urlaub pur, sag ich nur!

Unten am Strand angekommen, war dann aber Ruhe und Besonnenheit angesagt, denn nicht weit von uns lag schlafen und dösend das eigentliche Ziel der Tour auf dem Strand: Seelöwen! (–> neuseeländischer Seelöwe)

Weiter oben stand auf einem Hinweisschild, wie man sich zu verhalten hat: Nicht näher als 10 Meter heran. Nicht umzingeln. Nicht den direkten Weg zum Wasser versperren. Ruhig und passiv verhalten. Wir hielten uns dran und wurden mit grandiosen Szenen “belohnt”. Als wir fast schon wieder gehen wollten, kamen zwei junge Seelöwen aus dem Wasser und boten uns ein wirklich beeindruckendes Schauspiel. Kurze Zeit später gesellte sich ein zuvor schlafendes, älteres Tier dazu und wir konnten eine Art Rangkampf beobachten.

Von diesem Eindruck euphorisiert machten wir uns dann an den wirklich beschwerlichen Abstieg (250 Höhenmeter über weichen Sand) zurück zum Auto - wo unsere Lunchpakete waren. Es war wirklich warm und dort, wo die Sonne auf den Sand schien, konnte man Barfuß laufen. Die Jacken und Pullover hatten wir schon längst ausgezogen, so dass wir nun barfüßig, mit gekürzter Hose (per Reißverschluss abtrennbaren Hosenbeinen sei Dank) und T-Shirt die Düne (eher Berg) erklommen.

Nach einer ergiebigen und wohlverdienten Pause fuhren wir nun nach Norden an die Spitze der Halbinsel, dem Taiaroa Head. Dort wollten wir unser Glück versuchen und Albatrosse und Pinguine sehen. Unser Glück schienen wir aber am Sandfly Beach aufgebraucht zu haben, denn wir sahen weder Albatrosse, noch Pinguine. Auch wenn wir die Möglichkeit einer geführten Tour für NZ$50 zu den Pinguinen hatten (denn ohne Guide kommt man an die Pinguine nicht heran), nutzten wir sie nicht.

Wir entschlossen uns für den Heimweg und fuhren die Ostküste entlang zurück nach Dunedin. Die tiefstehende Sonne hatte immer noch eine enorme Stärke, so dass ich mir einen leichten Sonnenbrand im Gesicht zugezogen habe. Erschöpft und nach einem kleinen Zwischenstopp am Supermarkt, war ich gegen 18Uhr wieder in meinem Flat.

Heute hörte ich mir einen Vortrag über die neusten Entwicklungen in Mathematica an, einer wirklich mächtigen Mathematik-Software, die in allen Bereichen der Wissenschaft eingesetzt wird. Gesprochen hat Jason Harris, einer der Hauptentwickler bei Wolfram und ehemaliger Student der University of Otago. Es war wirklich interessant und ich muss sagen: Mathematica hat MatLab in meinen Augen fürs Erste geschlagen. Die Studentenversion für rund €100 werde ich mir bald zulegen.

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