Schweinsohren, Glühwein und dicke Waden

Die letzten Wochen hatten wieder das ein oder andere Highlight zu bieten. Ich bin zu einem eifrigen Rugby-Fan mutiert, war meine bessere Hälfte daheim besuchen und habe das Absolvieren einer Doktorarbeit mitgefeiert. Nebenei bemerkt: Die Arbeit macht gute Fortschritte!

Bereits vorletzten Samstag war ich mit meinen Mitbewohnerinnen und einer Lab-Kollegin Nachmittags um zwei Uhr in einen Pub gegangen, um das Rugby-Spiel zwischen England und Australien zu verfolgen. Meine Hoffnung war, dass ich endlich einige grundlegenden Regeln und das Spielprinzip verstehen würde. Beschämender Weise hatte ich es während meinem Auslandssemester in Neuseeland kein einziges Mal hinbekommen, ein Spiel – oder gar die All Blacks – komplett zu sehen. Um so stolzer war ich dann nach dem mitreißenden Spiel, dass ich verstanden habe, wann und warum der Punktezähler hochging und warum auf einmal die andere Mannschaft in Besitz des Ei kam – einen Ball möchte ich das Dingen nicht nennen.

Während die folgende Arbeitswoche sehr beschäftigt war und ich vieles vorantreiben konnte, hatte ich am Wochenende dann in Bonn meinen ersten – und vermutlich einzigen – Weihnachtsmarkt-Glühwein getrunken. Es tat wieder einmal richtig gut ein paar Tage bei meiner Liebsten abschalten zu können. Jetzt muss es bis Weihnachten reichen.

Die vergangene Woche war nicht weniger geschäftig, auch wenn ich so einige Stunden eher mit Feiern denn mit Arbeiten verbrachte. Xiaofan Lee, bisher Doktorand (PhD-Student) im Biomolecular Modelling Lab hatte am Donnerstag die Verteidigung seiner vierjährigen Arbeit und zur Feier des Tages spendierten wir ihm zwei deliziöse Kuchen und Champagner.

Anschließend ging es zum Chinesen und Xiaofan hat für alle die Bestellung übernommen. Das war auch gut so, denn sonst hätte wohl niemand von uns Europäern derart gutes Essen bekommen. Mit 16 Leuten hatten wir etwa 25 verschiedene Gerichte auf der Tafel und eins war besser als das andere. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich mich nicht erinnern kann derart leckere Dinge gegessen zu habe. Und Sachen wie gebratene Froschschenkel (schmeckt wie krosse Hähnchenschenkel mit wenig Fleisch, weil ist nicht viel dran) und Schweinsohren (wie Speckschwarten, nur weniger Geschmack; die Konsistenz ist eher irritieren und hat was von Knorpel) waren dabei.

Nun war wieder Samstag Nachmittag und ich wieder im Pub, um das nächste Rugby-Spiel in angemessener Atmosphäre zu verfolgen. Es spielte wieder England, diesmal gegen Südafrika. Leider war es sehr langweilig und im gesamten Spiel nur ein Try. Das anschließende und deutlich interessantere Spiel zwischen Wales und den All Blacks habe ich leider verpasst.

Hier ist es nun seit dieser Woche durchgehend um null Grad und ab Montag soll es schneien – hinzu kommt ein weiterer Tube-Strike. Ich werde meine normalen Schuhe daheim lassen und meine Wanderstiefel anziehen. Im Büro kann man ja Sandalen tragen.

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