Willkommen im Dunedin-Winter
Es ist nun Sonntag, der 5. Juli 2009 um 11:30 und ich sitze alleine im Wohnzimmer meiner WG. Meine Finger frieren, obwohl ich sehr warm angezogen bin, doch bei gefühlten 5°C Zimmertemeperatur ist das etwas zu wenig. Aber daran werde ich mich hier, glaube ich, gewöhnen müssen. Draußen ist es nicht viel anders - nur feuchter. Blauen Himmel habe ich hier in Neuseeland nur in 8.000 Fuß Höhe über den Wolken gesehen. lach
Doch noch einmal von Anfang. Am Donnerstag gegen halb vier Nachmittags (Ortszeit, also GMT+2) war ich in Düsseldorf mit einem A330 von Emirates gestartet und 5.000km weiter und gute sechs Stunden später in Dubai gelandet. Dubai International Airport ist architektonisch sicherlich beeindruckend, doch mehr als eine überdimensionierte Shopping-Mall ist es nicht. Ich habe die drei Stunden Wartezeit in einem Liegesessel schlafend und dösend verbracht.
Der Weiterflug nach Bangkok in einer Boing 777-300 war etwas turbulent über Indien aber nach ebenfalls guten sechs Stunden war ich dann in Thailand. Und hier ist der Flughafen um ein vielfaches interessanter und ansprechend, als Duabi! Drei Etagen, in denen man sich verlaufen kann. Zahlreiche Geschäfte und sehr sehr viel Personal! Ich habe €20 in 930 Bath gewechselt und mich davon dann verpfelgt, denn knapp sieben Stunden Wartezeit müssen irgendwie verbracht werden. Hier konnte ich auch einige Fotos machen - die ich später hochladen werde.
Der 13,5-Stunden-Flug nach Sydney war überraschenderweise recht zügig umgegangen - Dank der guten Auswahl an Filmen und Musik. In Sydney kam dann jedoch schon etwas Stress auf, denn ich musste aus dem Flieger raus, durch die Sicherheitsschleuse und wieder neu boarden. In der Zwischenzeit wurde der Flieger lediglich betankt und einmal kurz durchgefegt.
Zurück im Flieger ging es dann weiter nach Christchurch. Von Neuseeland habe ich aus dem Flugzeug eigentlich gar nichts gesehen, denn das Land wurde in circa 5.000 Fuß von einer sehr dichten Wolkendecke verdeckt. Nun in Christchurch hatte ich richtig Stress! 1,5 Stunden sind definitiv zu wenig, um in Neuseeland umzusteigen! Bitte merkt euch das alle und tragt es weiter! Wenn man im Flughafen angekommen ist, muss man zunächst einmal ein kleines Formular ausfüllen und vermerken, ob man irgendetwas dabei hat, was der neuseeländischen Flora und Fauna gefährlich werden könnte. Schuhe mit an der Sohle haftender Erde gehören zum Beispiel dazu. Da ich meine Wanderschuhe im Rucksack hatte (und diesen in Düsseldorf mit Folie einwickeln ließ), musste ich ihn öffnen und vorzeigen. Bis ich durch die Sicherheitsschleusen war, war eine gute Stunde vergangen. Nun musste ich aber wieder einchecken - am anderen Ende des Flughafens. Also Koffer, Rucksack und Handgepäck geschnappt und im Schweinsgalopp durch den Flughafen. Schnell einchecken, durch eine kleine Sicherheitsschleuse und ab übers Rollfeld in den Flieger (eine kleine Propellermaschine für etwa 60 Passagiere). Kaum saß ich, ging es auch schon los.
Die Landung in Dunedin war, wie soll ich sagen: Interessant. Regen, Wind und Böen. Gepäck habe ich recht schnell bekommen und dann auch gleich die ersten Studenten getroffen. Mit dem Sammeltaxi-Shuttle ging es dann nach Dunedin. Im Prector’s Office den Schlüssel abgeholt und dann das Flat gesucht (bzw. von der Taxifahrerin suchen lassen). Kaum war ich dann gegen 19Uhr Ortszeit in der Bude, habe ich nur noch meinen - zum Glück sehr warmen - Schlafsack rausgekramt und dann tief und fest geschlafen.
Heute Morgen ging dann aber alles recht reibungslos. Heißes Wasser in der Dusche funktioniert. Kaltes Wasser ist eigentlich flüssiges Eis. Dann habe ich mir meinen kleinen Rucksack geschnappt und bin in die Stadt gelaufen, um etwas Essbares und vor allem was zu trinken zu kaufen. In einem 24h-Open-Shop habe ich dann alles bekommen. Sogar frisch gemachte Wedges. Zusammen mit ein paar Postkarten, Briefmarken und einem Sandwitch für später keine NZ$30.
Was ich aber wirklich bemerkenswert finde ist, dass die Neuseeländer wohl aus einem gänzlich anderen Holz schnitzt sind, als wir Europäer. Während ich Europäer, der gerade aus dem Sommer kommt, nämlich hier im dicken Mantel, Handschuhen und Wollsocken leicht frierend durch die Gegend gehe, scheint es den Kiwis absolut nichts auszumachen, in Shorts oder Röcken und nicht wirklich dicken Jacken herumzulaufen. Und wenn es regnet - was häufig der Fall ist - sieht man selten Regenschirme. Ich werde wohl noch einige Zeit benötigen, um mich akklimatisiert zu haben.
Der Campus der University of Otago ist doch “etwas” größer als der des RheinAhrCampus. Immerhin weiß ich jetzt, wo ich morgen früh hin muss, um mich zu melden. In welchen Gebäuden ich dann aber schlussendlich meine Vorlesungen haben werde, weiß ich noch nicht. Nun werde ich mich gleich noch einmal auf den Weg machen, um mich weiter orientieren zu können. An den Regen muss man sich hier auch gewöhnen. Es ist eine Mischung aus ausfallender Luftfeuchtigkeit, Nieselregen und leichtem Regen. Immerhin haben viele Geschäfte auch sonntags geöffnet, denn ich benötige dringend die richtigen Steckdosen-Adapter. Die dreipoligen Commonwealth-Adapter passen hier nicht.